Neubau
Der Neubau für das Alten- und Pflegeheim Marthahaus liegt direkt im Frankfurter Museumspark und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum für Angewandt Kunst.
Die herausragende städtebauliche Lage war eine Herausforderung für die architektonische und funktionale Umsetzung. Aufgrund seiner räumlich beengten Situation musste das Haus den Hochhausrichtlinien entsprechend geplant werden. Im Erdgeschoss befinden sich Restaurant und Café. Das Gebäude ist zweigeschossig unterkellert. Die begrünte Fassade auf der Süd-Ost-Seite sowie die begrünten Terrassen auf der Nord-West-Seite binden das Gebäude harmonisch in den umgebenden Museumspark ein.
Grundsatz bei der Planung war, den alten Menschen eine sozial und räumlich differenzierte Umgebung zu bieten, die ihrer bisherigen Lebenserfahrung vom Wohnen möglichst nahe kommt. Zur Planungszeit (1992) noch sehr ungewöhnlich und Avantgarde, entstand in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Deutsche Altershilfe ein Konzept mit eigenständigen Wohngruppen: acht bis elf Bewohner mit Einzelzimmern bilden eine Wohnung mit Wohnraum und eigener Küche. Das Marthahaus besteht aus acht solcher Wohngruppen. Frühstück und Abendbrot sowie einzelne therapeutische Aktivitäten werden hier angeboten. Räume für das Pflegepersonal liegen zentral, aber folgerichtig außerhalb der Wohngruppen. Außerdem sind acht Plätze zur Kurzzeitpflege vorhanden. Im Erdgeschoss befinden sich das Restaurant für das tägliche gemeinsame Mittagessen sowie Therapie- und Unterrichtsräume. Eine Bibliothek im fünften Geschoss bietet einen hervorragenden Blick über Frankfurts Skyline.
Die für das Haus gewählten Materialien und Farben bieten eine Vielfalt haptischer und optischer Erfahrungen.
Das Raumprogramm wird ergänzt durch 16 Alten- und 5 Mitarbeiterwohnungen sowie eine Hausmeisterwohnung.